"Aber bleiben Sie doch noch, meine Dame!" Schmeichelt der Beamte. Ok, der verstehts nicht. Hannerle also weiter mit inquisitorischen Fragen: Ist es nicht so, dass Ihre Bonität auf dem Bankenmarkt steigt, weil ich Ihnen mein Gold gegeben habe? Ist es nicht so, dass Sie mit dieser hohen Bonität von Geldgebern noch mehr Geld bekommen, für Projekte, mit denen Sie noch mehr Geld machen? Und könnte es sein, dass diese Geschäfte nicht mir und den anderen Kleinkunden zu gute kommen, sondern nur Ihrem Konzern? Na? Na?" Stille.... der Beamte windet sich und die Situation ist ihm sichtlich peinlich. Er probierts auf einer anderen Schiene: " Schaun Sie, ich bin ja auch nur ein ganz normaler Mensch, ich wohne sogar im Ort hier und.... mit mir kann man doch reden. Wie wärs, wenn wir die Zinsen.... ein bisschen höher ansetzen....hmmm... um einen halben Prozentpunkt vielleicht? " Hannerle verschränkt die Hände und lacht. "Das ist aber jetzt nicht ihr Ernst, oder?" Sie steht auf. " Also vielen Dank für den Kaffee, den ich nicht im Wirtshaus trinken konnte, weil sie den Wirt in den Konkurs getrieben haben. Da fragt man sich wer da wirklich der Räuber ist, der unsereins auf der Landstraße überfällt. Guten Tag auch, mein lieber Herr, ich gehe jetzt!" Hannerl dreht sich um und verlässt beschwingten Schrittes die Bank und macht sich gestärkt - und zwar physisch wie mental - wieder auf den Weg zu ihrer Mutter.